Prächtige Stimmung in diesem Traditionsduell: Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen. Knapp 2500 RWE-Fans begleiteten ihre Mannschaft nach Sachsen. Um 4 Uhr morgens setzte sich der Sonderzug aus Essen in Bewegung. Keine nennenswerte Verspätung, alle schienen es pünktlich in den Gästeblock geschafft zu haben, in dem übrigens mehr Anhänger waren als damals der Hallesche FC im Ost-Derby mitgebracht hatte.
Das nötigte einigen Dresdnern vor Ort großen Respekt ab. Halles Fans hätten schließlich eine deutlich kürzere Anreise gehabt: Kaum 150 Kilometer liegen zwischen den beiden ostdeutschen Städten.
Im K-Block, der Stehkurve der SGD, wurde zu Spielbeginn eine große Choreografie präsentiert. „Der Wächter Dunkeldeutschlands“ stand auf dem Banner, dazu wurde eine große Blockfahne hochgezogen, die einen Ritter zeigte mitsamt Dynamo-Logo auf dem Schild.
Zudem abgebildet: Ein Totenkopf, der einen RWE-Schal trägt. Dazu wurden vereinzelt schwarze-Rauchtöpfe gezündet.
Aufblasbare Bananen im Gästeblock
Zum Hintergrund: Bei Auswärtsfahrten in den Osten Deutschlands hört man von Essener Fans bisweilen „Westdeutschland“-Gesänge – und auch die Dresdner kokettieren damit. „Ostdeutschland“-Rufe gehören dazu bei Spielen der SGD. „Asoziale Wessis“, das sangen sie in der Kurve auch an diesem Samstag. Außerdem waren im Gästeblock zahlreiche aufblasbare Bananen zu sehen.
Sportlich ging es für beide Mannschaften um eine ganze Menge. Nach drei Niederlagen in vier Spielen betrug der Vorsprung der Dresdner auf Rang drei nur noch zwei Punkte. Es waren schon einmal zehn Zähler.
Rot-Weiss Essen hingegen sah die Chance, nach dem 0:2 gegen den Dritten SSV Ulm den Abstand auf die ersten drei Plätze wieder zu verringern. Trainer Christoph Dabrowski sprach schon vor der Partie von einem „Highlight“. Ausverkauftes Haus, klasse Stimmung – „das sind doch die geilsten Spiele“, so Dabrowski, der seinen Vertrag am Donnerstag bis Sommer 2026 verlängert hat.